Angelika (Gela) Allmann
Gela wurde 1984 in Dachau geboren. Sie hat vier Geschwister und ist Mutter von zwei Kindern. Die Diplom-Sportwissenschaftlerin war eine erfolgreiche Extremausdauersportlerin, die bei Wettkämpfen im Skibergsteigen/Berglauf mehrfach auf dem Podium landete. Als Bergläuferin und Skitourenrennläuferin gewann sie u.a. den Zugspitz-Extremberglauf.
Nach ihrem Sturz kämpfte sich Gela in ihr altes Leben und in den Bergsport zurück. Über ihr Comeback schrieb sie zwei Bücher, produzierte einen Dokumentarfilm „ONE STEP“ und bekam 2016 den „Bayerischen Sportpreis“. Als Referentin ist sie heute eine gefragte Vortragsrednerin und arbeitet als Moderatorin.
Podium Talk - Wie mir neurozentriertes Training geholfen hat
Drei transformative Reisen durch Schmerz und mentale Herausforderungen hin zur Genesung und neuen beruflichen Perspektiven
In diesem Podium-Talk sprechen wir mit Gela Allmann, Reinhold Gruber und Luise
Walther, drei absolut unterschiedlichen Personen, in verschiedenen Lebensumgebungen, die eins gemeinsam haben: einen Schicksalsschlag, der ihr
Leben veränderte.
Gela Allmann: Ich habe am 3. April 2014 einen Absturz über 800 Höhenmeter bei einem Skitouren-Fotoshooting auf Island schwer verletzt überlebt. Alles an mir war kaputt. An diesem Tag änderte sich mein Leben um 180 Grad, aber ich habe mir eins in den Kopf gesetzt: „Ich will wieder aus eigener Kraft mit Skiern oben auf einem Berggipfel stehen!“ Das wollte ich unbedingt. Mit Akzeptanz, Optimismus, einem guten Team, dem Glauben an die eigene Stärke und jeder Menge Willenskraft kann sich jeder Mensch seinen persönlichen Zielen näherbringen! Als Keynote-Speakerin, Autorin und Coach gebe ich dieses Wissen um die Kraft des eigenen Willens und der Motivation an andere Menschen weiter.
Luise Walther: Ich habe eine Reise erlebt, die mein Leben und meine Karriere verändert hat. Im Alter von 28 Jahren erlitt ich meinen ersten Bandscheibenvorfall, der zu einer Notoperation führte. Zwei Jahre später wiederholte sich das Szenario mit einem erneuten Massenvorfall an derselben Stelle. Die nachfolgenden sensorischen und motorischen Ausfälle, einschließlich des Verlusts von Reflexen und Empfindungen in meinem Bein, sowie die postoperative Phase mit Taubheitsgefühlen, Brennen und einem Gefühl von Ameisenlaufen waren eine Herausforderung. Es war jedoch das neurozentrierte Training, das mir eine neue Perspektive eröffnete. Ich erkannte, dass Schmerzen und Bewegung im Gehirn entstehen und dass ich dort ansetzen kann. Durch gezielte Arbeit mit Fokus auf Atmung, Nerven- und Narbenmobilisation sowie sensorischer Stimulation begann ich meinen Körper besser zu verstehen und ihm mehr zu vertrauen als je zuvor. Aus meiner anfänglichen Frustration erwuchs eine Motivation, mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Heute bin ich bestrebt, anderen Menschen zu helfen, ihre eigenen Heilungs- und Leistungspotenziale zu entdecken und zu entfalten.
Reinhold Gruber: Ein unerwarteter Sturz und die damit verbundene Rückenmarksverletzung mit inkompletter Querschnittlähmung veränderten mein Leben schlagartig. Humpeln, völlige Inkontinenz, Schmerzen und ein Wald aus Fragen. Ein Gemisch aus Optimismus und Verzweiflung. Krasse Höhen und krasse Tiefen in kürzester Zeit – was ist das? Wie kann es sein, dass Seh- und Beckenbodeneinschränkungen immer parallel schwanken? Tausende Therapien, tausende Euros. Die Funktionaloptometrie half für das Sehen. Doch warum half es auch bei allen anderen Einschränkungen und keiner wusste weshalb? Die Sportwissenschaft als Grundlage, die Neuroathletik als Antwort. Mit Rückenmarksverletzung zum Sportwissenschaftler B.Sc und Neuroathletiktrainer.
Gela, Luise und Reinhold geben euch einen Einblick in ihre Lebenswege und stehen euch für Fragen zur Verfügung.