3 Neuroathletik Übungen bei Tinnitus

Frau fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht mit der rechten Hand ans rechte Ohr, weil sie an Tinnitus leidet.

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Leidest du unter Tinnitus? Dieses stetige Pfeifen im Ohr, das dich gerade beim Einschlafen fast wahnsinnig macht? Oft ist Tinnitus nur temporär und kann mit den richtigen Maßnahmen gelindert werden oder sogar ganz verschwinden. Neuroathletiktrainer Kevin Grafen zeigt dir die besten Neuroathletik Übungen, die du zur Linderung von Tinnitus machen kannst.

Tinnitus – die unsichtbare Belastung

Tinnitus ist das Wahrnehmen von Ohrgeräuschen wie Piepen oder Rauschen, ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Obwohl der Gehörgang bei Tinnitus in der Regel gesund ist, hört es sich für viele Menschen so an, als kämen die Geräusche genau von dort. Das kann im Alltag schnell belastend werden.

Tipp: Individuelle Therapie durch Knochenschall

Zur effektiven Linderung von Tinnitus kann der SoundVibe verwendet werden. Das ist ein Knochenschallkopfhörer, der nicht wie herkömmliche Lautsprecher funktioniert, sondern den Klang und die Frequenzen direkt über deine Schädelknochen ins Innenohr überträgt.

Der SoundVibe ist mit einer speziellen Frequenzgenerator-App auf deinem Smartphone verbunden. Da Tinnitus in vielen Fällen nur einseitig auftritt, bietet die App die Möglichkeit, auch nur ein Ohr mit dem Kopfhörer anzusteuern.

So kannst du deinen Tinnitus mit Knochenschall ganz individuell selbst therapieren. Auch gegen Kieferverspannungen – eine weitere mögliche Ursache für Tinnitus – hat Kevin effektive Übungen im Gepäck. Wie genau das alles funktioniert, erfährst du hier:

Neuroathletik Übung 1: Den Tinnitus-Ton finden

Auch, wenn die Töne eines Tinnitus meistens sehr hoch sind, wird anfangs eine eher niedrige Frequenz von 100 Hertz über den Knochschallkopfhörer ins Ohr eingespielt. Schritt für Schritt werden nun mit App im Kopfhörer die Hertz-Frequenzen erhöht. Das Ziel ist, den Ton zu finden, der deinem Tinnitus möglichst genau entspricht. Diese Knochenschall-Übung kannst du mehrmals am Tag in der entsprechenden Frequenz für zehn bis 20 Sekunden wiederholen.

Der Hintergrund: Das Gehirn erzeugt diese Töne oft selbst, um bestimmte Nervenzellen im Hörsystem aktiv zu halten. Werden diese Zellen jedoch regelmäßig von außen mit exakt diesem Ton stimuliert, kann das Gehirn lernen, den Tinnitus nicht mehr selbst zu erzeugen – und im besten Fall klingt er ganz ab.

Fun Fact: Deine Knochenschallkopfhörer kannst du auch ganz normal zum Musikhören oder Telefonieren verwenden! Verwende sie einfach wie einen normalen Bluetooth-Kopfhörer.

Neuroathletik Übung 2: Kiefer mobilisieren

Die nächste Übung setzt am Kiefergelenk an, denn auch ein verspannter Kiefer kann Tinnitus auslösen. Deshalb heißt es nun: Kiefer mobilisieren und entspannen. Das geht ganz einfach und ohne Hilfsmittel mit den richtigen, vorsichtigen Drehungen des Kopfes und speziellen langsamen Bewegungen des Unterkiefers, die Kevin dir im Video zeigt.

Neuroathletik Übung 3: Hörnerv stimulieren

Für die dritte Übung benötigst du den Vibrationsstift Z-Vibe, der mit dem feinen Aufsatz ausgestattet ist. Damit wird jetzt das Kiefergelenk etwa eine Minute massiert und vibriert. Warum? Ganz einfach: Dort verläuft neben zahlreichen anderen Nerven auch der Hörnerv. Wird diese Stelle vibriert, kann es sein, dass der Tinnitus verschwindet.

Fazit: Sag Tschüss zum Tinnitus!

Tinnitus kann für viele Menschen eine große Belastung sein – besonders dann, wenn das ständige Pfeifen oder andere Ohrgeräusche den Schlaf rauben oder das Hören im Alltag erschweren. Mit gezielten Neuroathletik-Übungen, wie der Kiefermobilisation oder der Stimulation des Hörnervs, lassen sich Beschwerden reduzieren und der Körper aktiv entspannen.

Durch den Einsatz von Knochenschall, etwa mit einem Knochenschallkopfhörer, kann der Tinnitus individuell therapiert werden. Die passende Lautstärke und Frequenz werden exakt eingestellt, um deine Nervenzellen gezielt anzusprechen.

Die drei einfachen Übungen können helfen, deine Ohrgeräusche zu lindern – und beugen langfristig sogar einem Hörverlust vor. Probiere aus, was dir guttut – und gönn deinem Nacken, deinem Gehör und deinem Nervensystem regelmäßig kleine Auszeiten. Dein Körper wird es dir danken.