Dr. med. Philip Eckardt
Philip absolvierte von 1992-1999 sein Medizinstudium in München (Approbation 1999) und arbeitete anschließend als Assistent in der orthopädischen Rehabilitation. Seit Oktober 2003 ist er in eigenen Privatpraxen in München und Murnau tätig. 2205 Gründete er die Neurolog Akademie und vermittelt seit 2017 sein eigenes Konzept der Neurofunktionellen Integration.
Philip absolvierte umfangreiche Fort- und Ausbildungen zum Beispiel in manueller Medizin (1999-2000) bei der MWE, in osteopathischer Medizin (2000-2003) bei der Deutsch-Amerikanischen Akademie für Osteopathie (DAAO), zum Neurologischen Integrationssystem (NIS) bei Dr. Phillips D.O. (2003-2005) und bei Dr. Eric Cobb (seit 2016), Z-Health, USA. Zudem war er Dozent/Seminarleiter bei der DAAO und bei NIS Seminaren.
Funktionelle Neurologie - Bewegungsreflexe und ihre Bedeutung für Sportler und Patienten
Für Bewegung greift das Nervensystem auf visuelle, vestibuläre und propriozeptive Daten zurück. Aus den Daten wird die optimale Bewegung entworfen, ausgeführt und bei Störungen gegebenenfalls sofort korrigiert. Während diese aktuellen, situationsbezogenen Daten für eine präzise Bewegung äußerst wichtig sind, so werden die Bewegungen aber nicht von null auf jedes Mal neu zusammengesetzt, sondern sie basieren wahrscheinlich viel mehr auf bereits vorhanden teils angeborenen Bewegungsmustern im Sinne von Reflexen, wie zum Beispiel dem Schrittmuster.
Dieses Bewegungsmuster kann bereits bei einem Neugeborenen über Kontakt an den Fußsohlen ausgelöst werden. Aber nicht nur der so genannte Schreitreflex sondern auch andere Bewegungen, wie Drehbewegungen oder auch Streck- und Beuge-Bewegungen sind bereits im frühkindlichen Alter angelegt. Dazu gesellen sich zahlreiche Schutzreflexe, welche dazu dienen den Körper vor Verletzungen zu schützen, man denke nur an den Bauchdecken-Reflex beim festen streichen zur Körpermitte.
Obwohl die Bewegungsreflexe gerne als frühkindliche Reflexe bezeichnet werden, welche dann, so haben wir das zumindest alle gelernt, nach gewisser Zeit verschwinden, lassen sich die spezifischen Muster der Muskelfunktion bei bestimmten Bewegungen in jedem Lebensalter funktionell testen. So werden bestimmte Muskeln bei bestimmten Bewegungsrichtungen fazilitiert, andere inhibiert.
Die Extension der Halswirbelsäule führt zum Beispiel normalerweise zu einer Inhibition der Hüftflexoren und einer Fazilitation der Hüftextensoren. Dieser Unterschied in der Muskelansteuerung ist eindeutig testbar und gilt für jedes Lebensalter. So können die Bewegungsmuster nicht nur gezielt funktionell untersucht werden, Störungen der Muster lassen sich zudem durch eine gezielte Aktivierung des Nervensystems spezifisch behandeln.