Neuroathletik im Tennis: Wie Gehirn-Übungen und neue Trainingsmethoden dein Spiel verbessern
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Spätestens seit Alexander Zverevs Aussagen über Neuroathletik und deren Einfluss auf sein Training ist klar: Neuroathletik hat im deutschen Tennissport Fuß gefasst. Aber was steckt eigentlich hinter dem Begriff Neuroathletik? Und warum lohnt sich dieser Trainingsansatz für Tennistrainer und Tennisspieler? Lerne in diesem Artikel mehr über das Neuroathletiktraining für die Sportart Tennis und wie du durch Leistungssteigerungen, die Behebung von Schmerzen und Verletzungsprävention neue Maßstäbe setzen kannst.
Inhalt
Warum ist Neuroathletik im Tennis relevant?
Was ist Neuroathletiktraining?
Wie profitieren Hobbyspieler?
Wie wird Neuroathletik im Tennis angewandt?
Tests: Die Basis des Neuroathletiktrainings
Weiterbildung für Tennistrainer
Fazit: Warum Neuroathletik das Tennistraining revolutioniert
Warum ist Neuroathletik im Tennis relevant?
Tennis stellt hohe Anforderungen an Hand-Auge-Koordination, Reaktionszeit und Bewegungspräzision. Spieler müssen den Ball millimetergenau einschätzen, sich blitzschnell bewegen und gleichzeitig eine optimale Schlagtechnik abrufen. Egal, ob Schläge, Beinarbeit oder Reaktionsschnelligkeit: Neuroathletik kann diese Fähigkeiten gezielt verbessern und so die Leistungsfähigkeit und das Leistungsniveau von Tennisspielern anheben. Die Neuroathletik stellt dabei das Gehirn in den Fokus.
Was ist Neuroathletiktraining?
Neuroathletik, nicht zu verwechseln mit neurozentriertem Training (auch Neuro-Training genannt), ist die Weiterentwicklung des klassischen Athletiktrainings. Es geht darum, nicht nur die Leistungsfähigkeit des Körpers sondern auch die Kommunikation zwischen Gehirn und Körper zu verbessern. Dabei stehen unser Gehirn und unser Nervensystem im Mittelpunkt. Ziel ist es, durch sensorische Übungen und eine Aktivierung des Nervensystems die Bewegungsqualität zu verbessern. Konkret bedeutet das: Bewegungsabläufe werden nicht durch Technikänderungen optimiert, sondern durch ein besseres Zusammenspiel von Gehirn und Körper. So kann beispielsweise die Beinarbeit oder die Schlagpräzision von Sportlern verbessert werden.
Neuroathletiktraining fokussiert sich auf drei zentrale Systeme:
- Propriozeptives System: Das Körperbewusstsein, das für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich ist.
- Visuelles System: Die Augenkoordination und visuelle Wahrnehmung - entscheidend für die Ballkontrolle.
- Gleichgewichtssystem: Die Stabilität und Balance - unerlässlich für eine saubere Beinarbeit.
"Trainer und Therapeuten stoßen mit ihren bekannten Methoden immer wieder an Grenzen" - Dr. Eric Cobb
Wie profitieren Hobbyspieler?
Nicht nur Tennisprofis, sondern auch Breitensportler und Anfänger können von Neuroathletik profitieren. Dabei ist das Training spielerischer und etwas weniger individuell. Übungen wie Balanceaufgaben auf instabilen Untergründen oder visuelle Aufgaben mit farbigen Bällen machen Spaß und verbessern gleichzeitig die Bewegungskoordination.
Die Vorteile von Neurotraining im Tennis
- Leistungssteigerung: Spieler können ihre Reaktionsgeschwindigkeit und Bewegungspräzision verbessern.
- Verletzungsprävention: Optimierte Bewegungsmuster reduzieren das Risiko für Überlastungsverletzungen wie Tennisarm oder Rückenprobleme.
- Überwindung von Leistungsplateaus: Wer technisch und körperlich stagniert, findet durch Neuroathletik oft neue Ansätze.
- Behebung von Schmerzen: Wiederkehrende Probleme wie Fehlhaltungen oder ungleiche Bewegungsmuster können gezielt angegangen werden.
„Ich war zu kräftig, zu steif und in manchen Bewegungen limitiert. Neuroathletiktraining hilft mir, diese Kraft auf dem Platz effektiv einzusetzen.“ - Alexander Zverev
Foto von Moises Alex auf Unsplash
Wie wird Neuroathletik im Tennis angewandt?
Wie schaffen es (Spitzen-)sportlerinnen und -sportler, trotz scheinbarer Leistungsgrenzen weiter an sich zu wachsen? Die Antwort liegt in neuen, ungewohnten Trainingsreizen, die den Körper aus der Routine holen und ihn zu Höchstleistungen anspornen. Hier ein paar kurze Beispiele:
Sensorisches Training im Tennis
Das propriozeptive System, also das Körperbewusstsein, wird durch spezifische Übungen geschult. Ein Beispiel: Spieler üben, ihre Vorhand mit geschlossenen Augen zu führen, um sich ausschließlich auf die Rückmeldung des Körpers zu konzentrieren.
Visuelles System im Tennis
Die visuelle Wahrnehmung wird durch die Schärfung der Tiefenwahrnehmung trainiert. Ein einfacher Test: Lass deine Spieler zwei Daumen in unterschiedlicher Entfernung fokussieren und dann schnell den Blick wechseln. Das verbessert die Fähigkeit, die Ballposition exakt zu lokalisieren.
Gleichgewichtssystem im Tennis
Für eine stabile Beinarbeit werden Balanceübungen eingesetzt, etwa einbeinige Sprünge mit Rotation. Diese Übungen bereiten Spieler auf plötzliche Richtungswechsel während eines Matches vor.
Tests: Die Basis des Neuroathletiktrainings
Eine Analyse ist die perfekte Grundlage, wenn du mit Neuroathletik starten willst. Sie zeigt dir, wo die Schwächen liegen und wo du ansetzen kannst. Mit speziellen Tests kannst du zum Beispiel herausfinden, ob jemand Probleme mit dem Gleichgewicht, der Tiefenwahrnehmung oder der Bewegungssteuerung hat. So wird klar, wie gut das Gehirn die Infos aus Sehen, Gleichgewichtssinn und Körpergefühl verarbeitet – und wo noch Luft nach oben ist. Schon kleine Verbesserungen in diesen Bereichen können den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
"Neuroathletik bietet Menschen die Möglichkeit, an der individuellen Performance zu arbeiten" - Gela Allmann
Foto von Moises Alex auf Unsplash
Weiterbildung für Tennistrainer
Wenn du als Tennistrainer deine Spieler völlig neu fördern möchtest, lohnt sich ein Blick in die Welt der Neuroathletik. Mit praxisnahen Fortbildungen kannst du lernen, wie du das Nervensystem gezielt trainierst, um Bewegungsabläufe zu optimieren und Verletzungen vorzubeugen. Anbieter wie Z-Health oder die Deutsche Akademie für Neuro-Performance bieten dir exklusive Programme, die neurowissenschaftliches Wissen direkt in deinen Trainingsalltag integrieren.
Fazit: Warum Neuroathletik das Tennistraining revolutioniert
Neuroathletik bringt frischen Wind ins Tennistraining, denn es setzt genau dort an, wo Bewegung entsteht – im Gehirn und Nervensystem. Egal, ob Beinarbeit, Reaktionsvermögen oder Präzision: Diese Methode kann gezielt die Leistungsfähigkeit steigern. Und das gilt nicht nur für Tennisprofis wie Alexander Zverev, sondern auch für Freizeitspieler. Mit Neuroathletik haben Tennistrainer die Möglichkeit, ihre Spieler effektiver zu fördern und gleichzeitig Verletzungen vorzubeugen. Für mehr Leistung und eine bessere Bewegungsqualität!
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Quellen:
trainer.tennis.de/home/-/asset_publisher/trav/content/neuroathletik-training-f%25C3%25BCr-gehirn-und-nerven
tvbb.de/verband/news/neuroathletik-im-tennissport
spektrum.de/news/neuroathletik-macht-gehirntraining-den-unterschied-im-spitzensport/2151438
marioneuner.com/post/neuroathletik-training-einfach-erkl%C3%A4rt-die-verbindung-von-k%C3%B6rper-und-gehirn-f%C3%BCr-optimale-leistung
youtube.com/watch?v=toqYOBm0myo
sport.sky.de/tennis/artikel/tennis-video-alexander-zverev-ueber-das-thema-neuroathletik/12498166/34345
youtube.com/watch?v=2q810wGDBkY